Das Anliegen, einen neuen Beruf zu entwickeln, entsteht in der Arbeitswelt. Zum Beispiel entstand die Idee, einen Beruf im Bereich der Digitalisierung zu schaffen, aus der Notwendigkeit heraus, auf die wachsende Nachfrage nach Fachkräften in diesem Berufsfeld zu reagieren. Wenn ein Berufsverband, auch Organisation der Arbeitswelt (OdA) genannt, die Einführung eines neuen Berufs wünscht muss der Bund diesen zuerst genehmigen. Denn jeder Beruf muss von einer OdA getragen werden. Im Fall «Entwickler/Entwicklerin digitales Business EFZ» ist dies ICT Schweiz, die Einführung eines neuen Berufs wünscht, stellt sie den entsprechenden Antrag beim Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation SBFI.

Prozess zur Entwicklung eines neuen Berufs
Zu Beginn des Prozesses findet eine Analyse zur Entwicklung einer neuen beruflichen Grundbildung statt. Der Fokus liegt dabei auf der Klärung der Trägerschaft, der Analyse des Arbeitsmarktbedarfs und des Lehrstellenangebots sowie der Positionierung der neuen beruflichen Grundbildung. Es folgen im Anschluss weitere Schritte, die mehrere Jahre in Anspruch nehmen können, bis es zur Umsetzung bzw. Einführung des neuen Berufs kommt. Das Zentrum für Berufsentwicklung (ZfB) unterstützt dabei die OdA, die Trägerschaften, die Berufsfachschulen, die Kantone und den Bund bei der Revision und Entwicklung von Berufen.

Der junge Beruf «Entwickler/Entwicklerin digitales Business EFZ» hat diesen Prozess nun durchlaufen. Die ersten Lernenden starteten ihre Ausbildung im August 2023 und werden in vier Jahren als erste Entwickler/Entwicklerin digitales Business EFZ in den Arbeitsmarkt eintreten. Sie unterstützen die digitale Transformation von Unternehmen. Sie analysieren ihre Aktivitäten, Prozesse und Produkte. Anschliessend erarbeiten die Berufsleute Lösungen zur Optimierung von Arbeitsabläufen und digitalen Produkten, z.B. bei der Nutzung von Maschinen oder Bezahlapps. Sie sind Bindeglied zwischen Nutzern/-innen, wirtschaftlichen Aspekten und technischen Fachleuten. In der Schweiz können neue Berufe auf verschiedenen Wegen entstehen. Einer der Hauptakteure bei der Schaffung neuer Berufe ist das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI). Das SBFI ist für die Entwicklung der beruflichen Bildung in der Schweiz verantwortlich und arbeitet eng mit den Kantonen, Branchenverbänden und anderen Interessengruppen zusammen. Gemeinsam identifizieren sie Trends und Entwicklungen in verschiedenen Branchen und prüfen, ob es Bedarf für neue Berufe gibt.

Zum neuen Lehrberuf «Entwickler/in Digitales Business»

Ab August 2023 kann der neue Lehrberuf «Entwickler/in digitales Business EFZ» erlernt werden. Dieses zukunftsfähige und innovative Berufsfeld ist für Jugendliche gemacht, die sowohl ein wirtschaftliches als auch technisches Interesse mitbringen. Entwickler/innen digitales Business unterstützen die digitale Transformation von Unternehmen. Sie analysieren ihre Aktivitäten, Prozesse und Produkte. Anschliessend erarbeiten die Berufsleute Lösungen zur Optimierung von Arbeitsabläufen und digitalen Produkten, z. B. bei der Nutzung von Maschinen oder mobilen Bezahlapps. Sie sind das Bindeglied zwischen den Nutzern, wirtschaftlichen Aspekten und technischen Fachleuten. In Graubünden werden unter anderem Hamilton und die Graubündner Kantonalbank die neue Berufslehre ab 2024 anbieten.

«In der Lehre habe ich einen guten Einblick in die Berufswelt der Schreinerinerhalten. Vor allem der Umgang mit Holz hat mir sehr gefallen. Auch war es sehr cool, abends den Arbeitsfortschritt sehen zu können. Beruf und Spitzensport unter einen Hut zu bringen, verlangt von allen Seiten – Lehrbetrieb, Berufsschule und Lehrling/Athlet – gute Planung, guten Willen und viel Disziplin. Obwohl mir die Lehre Spass gemacht hat, war es fordernd, und ich konnte mein Durchhaltewillen auf die Probe stellen.».»

Anina Hutter, Mountainbike-Weltmeisterin