Im Berufswahlprozess erkunden Jugendliche, welche Berufe zu ihnen passen. Sie setzen sich mit ihren Interessen und Fähigkeiten auseinander, erforschen die Berufswelt, sammeln Informationen, treffen ihre Wahl und suchen eine Lehrstelle. Dabei brauchen sie die Unterstützung von Erziehungsberechtigten, Schule, Berufsberatung und Wirtschaft.

  • – Erziehungsberechtigte: Die Erziehungsberechtigten tragen die Hauptverantwortung für die Berufswahl ihrer Kinder. Entscheidend ist, dass die Kinder das Engagement ihrer Erziehungsberechtigten spüren und ein offenes Ohr für ihre Ideen und Fragen finden. Der Berufswahlprozess braucht Zeit und erfordert Gelassenheit.

  • – Schule: Das Fach «Berufliche Orientierung» wird in der 2. Oberstufe unterrichtet. Es setzt sich mit den Erwartungen und Vorstellungen der Jugendlichen auseinander. Bewerbungen schreiben und Vorstellungsgespräche vorbereiten, sind Teile davon.

  • – Berufsberatung: Im Berufsinformationszentrum und auf der Website der Berufsberatung finden Jugendliche und Erwachsene Informationen zu Aus- und Weiterbildungen sowie Hilfestellungen für die Berufswahl. Die Berufsberatung unterstützt in der ganzen Planung und Umsetzung der Berufswahl und bietet dafür Einzelberatungen an.

  • – Wirtschaft: Die Wirtschaft ermöglicht den künftigen Berufsleuten Einblick in die Berufswelt – mit Informationsveranstaltungen, Schnupperlehren und Praktikumsplätzen. Und: Die Wirtschaft bietet die Lehrstellen an.

Passender Ausbildungsweg finden

Die Zeit der Berufswahl ist interessant, bunt und lebendig, kann aber auch sehr herausfordernd sein. Wichtig ist, dass die Jugendlichen einen sicheren ersten Schritt in die Berufswelt machen. Im Anschluss daran sind die Möglichkeiten mit unserem durchlässigen Bildungssystem gross und Traumberufe können oft auch in Kombination mit mehreren Ausbildungen gefunden werden Gegen Ende der obligatorischen Schulzeit gilt es für Jugendliche einen wichtigen Entscheid für ihr Leben zu treffen. Was will ich beruflich werden? Welchen Beruf möchte ich erlernen? Oder möchte ich weiterhin zur Schule gehen? Das Bildungssystem der Schweiz bietet verschiedene Möglichkeiten und meistens kommen mehrere Berufe oder Ausbildungen infrage. Es gilt, eine erste Entscheidung zu treffen und den für sich passenden Ausbildungsweg zu wählen. Dank des durchlässigen Bildungssystems stehen nach einem ersten Abschluss wieder viele Wege offen.

Der Berufswahlprozess

Der Berufswahlprozess startet in der Regel mit Beginn der zweiten Oberstufe. Schüler/innen werden dann im Fach «Berufliche Orientierung» unterrichtet, wo sie wöchentlich zwei Stunden Zeit für ihre Berufswahl erhalten. Der Berufswahlprozess ist in sieben Schritten unterteilt (siehe Artikel: Die Eltern und ihre Rolle bei der Berufswahl). So kann auch die Entscheidungsfindung Schritt für Schritt vorangegangen werden. Dabei werden die Schüler/innen von den Lehrpersonen, von der Berufsberatung und von den Erziehungsberechtigten unterstützt. Alle diese Personen begleiten die Jugendlichen dabei ihren Weg zu finden. Neben den Interessen (was möchte ich) und den Fähigkeiten (was kann ich) werden auch die Anforderungen (was muss ich können) der Berufe analysiert. Die verschiedenen Berufe sollen im Rahmen von Schnupperlehren in der Praxis erkundet werden. Danach steht der nächste Schritt an, nämlich die richtige Lehrstelle zu finden (siehe Artkel: Die richtige Lehrstelle finden).

Berufsberatung Graubünden

Berufsberaterinnen und Berufsberater unterstützen nicht nur Jugendliche bei der Berufswahl, sondern auch die Erziehungsberechtigten. Sie helfen beim Erkunden der Stärken und Interessen und bei der Entwicklung von Berufsideen und sind bei Lehrstellensuche und Bewerbung behilflich. Dabei werden auch Tests und andere Arbeitsmittel eingesetzt. Die Angebote sind kostenlos. Weitere Informationen gibt es unter: www.berufsbildung.gr.ch und biz@afb.gr.ch.

«Meine Berufsausbildung in der Hotellerie hat mich mit ganz vielen Gästen und Menschen aus der ganzen Welt in Verbindung gebracht, die mich gelernt haben, wie gut wir Schweizer es im Leben haben. Zudem durfte ich von vielen tollen Berufsbildnern viel lernen und ich bin dankbar, dass sie mir ihr Wissen und vor allem ihre Zeit geschenkt haben.»

Claudia Züllig-Landolt, Inhaberin Hotel Schweizerhof Lenzerheide