Das Bildungssystem in der Schweiz ist bekannt für seine Durchlässigkeit. Die Zeiten, als man einen Beruf lernte und dann bis zur Pensionierung dabei blieb, sind heute mehrheitlich vorbei. Berufsleute müssen sich in einer Berufswelt, wo das lebenslange Lernen für alle dazugehört sich laufend weiterbilden. Die Höhere Berufsbildung ist die eidgenössisch anerkannte Form der beruflichen Weiterdbildung im Erwachsenenalter. Der Vorteil der Höheren Berufsbildung: Erwachsene können während ihrer Weiterbildung im Beruf weiterarbeiten, sich neben der Arbeit berufsbegleitend weiterbilden und das Gelernte direkt im Arbeitsalltag ein- und umsetzen. Die Diplome der höheren Berufsbildung sind grösstenteils eidgenössisch anerkannt.

Jährlich erwerben fast 30 000 Personen einen Abschluss der höheren Berufsbildung. Dies sind mehr Abschlüsse als an den Universitäten oder Fachhochschulen. Die Anzahl der erworbenen Abschlüsse in der höheren Berufsbildung hat in den letzten 20 Jahren um rund 30% zugenommen. Die höhere Berufsbildung versorgt die Wirtschaft mit ausgewiesenen Fachkräften. Die erworbenen Diplome der höheren Berufsbildung sind in der Wirtschaft anerkannt und bieten hervorragende Karrieremöglichkeiten. Studien zeigen seit Jahren, dass die begehrtesten Fachkräfte für Unternehmen heute jene mit einer abgeschlossenen Lehre plus einer höheren Berufsbildung sind.

Die höhere Berufsbildung gehört zur Tertiärstufe und ist im Bildungssystem auf gleicher Stufe wie die Universitäten und Fachhochschulen gestellt. In der höheren Berufsbildung werden erforderliche Kenntnisse und Kompetenzenim Bereich Unternehmensführung und spezialisiertes Fachwissen vermittelt. Höhere Fachschulen und andere Weiterbildungsanbieter wie die Berufsverbände bereite Berufsleute auf die eidgenössischen Berufsprüfungen BP und höhere Fachprüfung HFP vor. Weiter bieten die höheren Fachschulen Lehrgänge mit einem Diplom HF oder Nachdiplomausbildung HF an. Wie in der beruflichen Grundbildung wird auch bei der höheren Berufsbildung der theoretische Unterricht mit Berufspraxis kombiniert. Schweizweit gibt es 455 eidgenössische Berufsprüfungen BP und höhere Fachprüfungen HFP sowie 263 Lehrgänge HF. Wie bei der beruflichen Grundbildung werden die Inhalte auch bei der höheren Berufsbildung durch die Berufsverbände entwickelt und weiterentwickelt.

Höhere Fachschule Südostschweiz

Die ibW Höhere Fachschule Südostschweiz Mit 7 Standorten, rund 1400 Studierenden und 3500 Kursteilnehmenden ist die ibW Höhere Fachschule Südostschweiz die grösste Einrichtung für die berufliche Weiterbildung der Region Südostschweiz. Über 100 Vertreter/-innen aus der Berufswelt beraten die ibW in 16 Fachausschüssen über die sich stetig anpassenden Praxisanforderungen. Rund 500 Dozierende, die hauptberuflich in der unterrichteten Fachrichtung tätig sind, geben ihr Wissen und Können an der ibW weiter. Dank der Nähe zur regionalen Wirtschaft und Arbeitnehmerschaft ist die ibW am Puls der Zeit. An der ibW kann man sich in rund 30 Berufsbranchen mit 100 Lehrgängen (BP, HFP und HF) aus- und weiterbilden. In einer 2019 veröffentlichten Studie zeigten sich 95% der befragten Unternehmen überzeugt, dass die ibW einen beträchtlichen Anteil daran hat, den Fachkräftemangel in der Region auszugleichen.

««Eine Berufsausbildung ist eine optimale Grundlage für den Einstieg in ein erfolgreiches Berufsleben. Aufgrund der Digitalisierung und überhaupt der sehr schnellen Entwicklung unserer Wirtschaft verändern sich auch unsere Jobprofile stetig. Weiterbildung wird damit zu einer Pflicht für uns alle. Unser Berufsund Bildungssystem erlaubt uns genau dies und macht unser Land einzigartig.»

Martin Candinas, Nationalratspräsident